Drei Fragen an... Stefanie Trinks

Auf ein Wort mit der Leitung der Pädagogischen Werkstatt in km2 Bildung Meerane
25.06.2024

Im Jahr 2020 entstand auch in er sächsischen Kleinstadt Meerane ein Programmort von km2 Bildung. Wir sprachen mit der Leitung der dortigen Pädagogischen Werkstatt, Stefanie Trinks.

Ein Quadratkilometer Bildung ist multiprofessionell – auch die Leitungen der Pädagogischen Werkstätten bringen unterschiedlichste Perspektiven in das Bildungsnetzwerk ein. Was ist dein beruflicher Hintergrund?

Ich habe Erziehungswissenschaften studiert und anschließend über 10 Jahre im Bereich SGB II (Jobcenter) mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen gearbeitet. Aus der Arbeit mit benachteiligten und von Armut betroffenen Familien weiß ich, wie essenziell wichtig gute Bildung ist. 2020 habe ich die Pädagogische Werkstatt in Meerane aufgebaut. Mit der Arbeit in „Ein Quadratkilometer Bildung Meerane“ können wir gerechtere Bildungsmöglichkeiten für alle Kinder und Jugendlichen schaffen. Ich bin dabei hauptsächlich für die Konzipierung und Organisation von Projekten zuständig, ich arbeite aber auch gern selbst mit Kindern und Jugendlichen bzw. deren Familien.

Stefanie Trinks
Stefanie Trinks, Foto: Frederic Schweizer

Was macht für dich ein gutes Bildungsnetzwerk aus?

Ein gutes Netzwerkwerk besteht aus Partner:innen, die zwar in unterschiedlichen Funktionen und aus unterschiedlichem Interesse heraus mitwirken, aber an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Dabei spielen vor allem Akzeptanz und Vertrauen untereinander eine große Rolle. Auch wenn mehrere Netzwerkpartner:innen ähnliche oder gleiche Zielgruppen ansprechen, sollte kein Konkurrenzverhalten entstehen. Hierfür sind vor allem Offenheit, Transparenz und Kommunikation entscheidend. Erfolge und Erkenntnisse, aber auch vorhandene Ressourcen sollten im Netzwerk geteilt werden, um den größtmöglichen Nutzen zu erreichen. Das Bildungsnetzwerk sollte außerdem auf aktuelle Veränderungen flexibel reagieren können, die Partner:innen können sich bei Problemen auch gegenseitig unterstützen. Für eine gelingende Netzwerkarbeit sind zunächst viel Überzeugungsarbeit und Ausdauer nötig, damit die Akteure erkennen, dass sie einen Nutzen aus der Beteiligung ziehen.

Welche Chancen siehst du durch km2 Bildung für Meerane?

Nach relativ kurzer Zeit zeigten sich schon positive Ergebnisse der Arbeit von „Ein Quadratkilometer Bildung Meerane“. Es ist toll zu sehen, wie Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern und die beteiligten Einrichtungen von dem Programm profitieren. Wir konnten außerdem eine Vielzahl an Ehrenamtlichen gewinnen, die in der Projektarbeit aufgehen und mit viel Freude und Engagement mitwirken. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit allen Akteuren auf Augenhöhe, wobei wir immer die Kinder und Jugendlichen im Fokus haben sollten. Aus dieser gemeinsamen Arbeit können stets neue Ziele und neue Projekte erarbeitet werden. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam noch viele weitere Praxisansätze ins Leben rufen können, die sich zukünftig zu einem festen Bestandteil der Bildung in Meerane entwickeln werden. Es gibt viel Handlungsspielraum bei der Ausgestaltung der Projektarbeit und von den Netzwerkpartner:innen kommen stets neue Ideen und Ansätze, um den Bildungserfolg aller Kinder und Jugendlichen zu sichern.