Wo gibt es Ein Quadratkilometer Bildung?
Ein Quadratkilometer Bildung (km2 Bildung) ist aktiv in Quartieren, die besonders von Armut betroffen sind. Die Bildungsnetzwerke wirken dabei direkt im Quartier und kennen die spezifischen Bedarfe vor Ort. Im wahrsten Sinne des Wortes agieren die Pädagogischen Werkstätten auf der Grundfläche eines Quadratkilometers.
Regional gibt es keine Einschränkungen. Netzwerke von Ein Quadratkilometer Bildung entstehen bundesweit. Aktuell verteilen sie sich auf sechs Bundesländer: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein.
Eine Verantwortungsgemeinschaft für Bildung entsteht
Potenzielle Partner:innen von Ein Quadratkilometer Bildung (km2 Bildung) vor Ort sind all diejenigen, die an Bildung beteiligt sind. Von den Jugendämtern und der Stadtverwaltung über Kitas und Schulen, freie Träger und Jugendzentren bis hin zu Ehrenamtlichen und Eltern sind alle im Netzwerk erwünscht, die Verantwortung für Bildung tragen oder übernehmen wollen.
Bausteine und Gelingensbedingungen der lokalen Entwicklungsarbeit
Die Pädagogische Werkstatt ist ein Ort des Austauschs und Dialogs mitten im Quartier. Sie ist ein täglich geöffneter Werkstatt- und Entwicklungsraum für alle Bildungsakteur:innen. Hier kommen pädagogische Fachkräfte, Eltern, Kinder und Jugendliche, Vertreter:innen von Verwaltungen und Trägern außerschulischer Angebote zusammen, um gemeinsam passende Praxislösungen zu entwickeln.
Die Praxisbegleiter:innen mit unterrichts- und sozialpädagogischem Know-how können in Konfliktsituationen schlichtend wirken und zu konstruktiven Lösungen motivieren. Sie initiieren, moderieren und begleiten das entstehende Netzwerk und leiten die Pädagogische Werkstatt. Sie erfragen systematisch Bedarfe und bringen Schlüsselpersonen aus den verschiedenen Einrichtungen miteinander ins Gespräch. Im besten Sinne werden sie zu Change Agents im Sozialraum, sie unterstützen soziale Veränderung.
Mithilfe eines jährlichen Entwicklungsbudgets gelingt es, Veränderungsprozesse anzustoßen: Es kann flexibel für neue Praxisansätze, experimentelle Lösungen, gemeinsame Fortbildungen, Prozessbegleitung und Materialentwicklung eingesetzt werden.
Die Herausforderungen in den betroffenen Sozialräumen sind komplex und über Jahre gewachsen. Das erfordert einen langfristigen Entwicklungshorizont, denn nachhaltige Veränderung für gerechtere Bildungschancen braucht Zeit. In der Modellphase von Ein Quadratkilometer Bildung wurden Programmorte zehn Jahre lang gefördert. Neu entstehende Programmorte und Bildungsnetzwerke können auf Wissen aus der langjährigen Erfahrung zurückgreifen und die unterschiedlichen Phasen der Entwicklung schneller durchlaufen.